Galerie Stihl Waiblingen

Die Auftaktausstellung 2014 der Galerie Stihl Waiblingen widmet sich einem der vielseitigsten und bekanntesten deutschen Humoristen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts: Vicco von Bülow alias Loriot (1923-2011). Sein Lebenswerk ist auf einzigartige Weise mit der Alltagskultur der Bundesrepublik Deutschland verbunden – ihre Bürger, die wichtigen gesellschaftlichen Ereignisse und besondere politische Momente wurden von Loriot in Bild, Film und Text festgehalten. Die Ausstellung ist eine „Spätlese“, es werden viele bisher unveröffentlichte Arbeiten aus Früh- und Spätwerk gezeigt. Neben Loriots typischen Bildergeschichten werden auch erstmals für den Freundeskreis gefertigte Zeichnungen, darunter viele Möpse, ebenso wie Fotografien, die er für sein „Gästebuch“ erzeugte oder die „Nachtschattengewächse“ – Buntstiftzeichnungen, die im hohen Alter entstanden – zu sehen sein. Mit seinen scheinbar unpolitischen Karikaturen kritisiert Loriot auf eine ganz subversive Weise die gesellschaftlichen Verhältnisse, indem er den Normalbürger an den Tücken des Alltags scheitern lässt und damit die vermeintlich guten Sitten der bürgerlichen Gesellschaft lächerlich macht. Loriot kannte die Gesellschaft, Politik und auch Literatur der Deutschen besser als viele andere. Seine künstlerische Perfektion definiert die Einzelheiten bis ins kleinste Detail. Satire und Sarkasmus, Parodie und Persiflage, Absurdität und Nonsens – das alles kommt in Loriots Arbeiten vor, doch keines ist in seiner meisterlichen Mixtur vorherrschend.