© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg


Adalbertstr. 95A
10999 Berlin
Tel.: 030 50 58 52 33
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-19.00 Uhr

ZEITSPRUNG - KREUZBERG SO 36: 1982 UND HEUTE (Arbeitstitel) / Fotografien von Peter Frischmuth

27.01.2008 - 09.03.2008
Vom Frontbezirk des Westens zurück ins Herz der Stadt: Mit dem Mauerbau 1961 gerät Kreuzberg in eine Randlage, werden lebhafte Verbindungen zwischen Ost- und West-Berlin gekappt. 1982 hält Peter Frischmuth die Lage fotografisch fest – 2006, ein Vierteljahrhundert später und ohne Mauer, kehrt er auf seinen eigenen Spuren zurück und vergleicht. Und diese direkte Gegenüberstellung der Bilder beeindruckt. Sie zieht den Betrachter geradezu magisch in die Zeit der Mauer zurück, nur um ihn auf der gegenüberliegenden Seite doch zu erlösen: Die Wunde ist geschlossen, die Mauer musste weg – und sie ist tatsächlich weg! Auch die Menschen von 1982 hat Frischmuth aufgespürt, hat ihre Orte wieder aufgesucht und zeigt so auf wunderbare Weise: Kreuzberg SO 36 ist mitten ins Herz der Stadt zurückgekehrt. Zur Entstehungsgeschichte seiner Fotos schreibt Peter Frischmuth: Im Dezember 1973, im Alter von 16 Jahren, war ich zum ersten Mal in Berlin. Ich werde den Blick durch das Fenster der PanAm-Maschine im Landeanflug auf den Flughafen Tempelhof niemals vergessen. Es war bereits dunkel, als das Flugzeug durch die Wolkendecke stieß. Unter mir ein helles Band aus grellem Scheinwerferlicht, das die Stadt zerschnitt. Die Mauer, der Todesstreifen – mein erster Eindruck von Berlin. 1982 wurde Berlin Kreuzberg zum Thema meiner Examensarbeit an der Fachhochschule Dortmund, wo ich seit 1978 Fotografie studierte. Inhalt meiner Arbeit war eine fotografische Beschreibung des Stadtteils: die Architektur der Gründerzeit, die Menschen im "Kiez" und das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen. Die vergangenen Jahre und besonders der Fall der Mauer haben Kreuzberg SO 36 verändert. Aus seiner Randlage befreit, enden die Hauptverkehrsadern Skalitzer Straße als auch die U-Bahnlinie 1 nicht mehr als "Dead End" am Schlesischen Tor. Der Stadtteil ist in die Stadt zurückgekehrt. Nach 25 Jahren habe ich SO 36 erneut als Thema aufgegriffen. Auf meinen eigenen Spuren habe ich Orte und Menschen wieder aufgesucht. Die direkte Gegenüberstellung der Bilder zeigt die Veränderung des Stadtteils.

KULTURpur empfehlen