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Contemporary Fine Arts


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Sa 11.00-17.00 Uhr

vertretene Künstler

Thomas Houseago

Thomas Houseago:There is a crack in everything

01.09.2009 - 06.10.2009

There is a crack in everything – That’s how the light gets in vereint neue Skulpturen, Masken, Gipspanele und Papierarbeiten des 1972 in Leeds geborenen Künstlers.
Seine monumentalen figurativen Skulpturen inszeniert Houseago in kraftvollen Posen. Ihre übermenschlich großen Leiber stehen dem Betrachter konfrontativ gegenüber, sie erscheinen wie grobschlächtige, lauernde und animalische Heroen. Der bearbeitete Gips und die impulsiven Zeichnungen auf den Gipsplatten, die die Konturen der Leiber hervorheben, machen Houseagos dynamische Arbeitsweise deutlich. Die Skelette aus Eisenstangen, die der Künstler deutlich unter dem Gips hervorstechen lässt, öffnen die Körper und heben ihre Konstruktion hervor. Eine Umrundung der Plastiken verdeutlicht, dass Houseago bewusst Flächigkeit und Dreidimensionalität der einzelnen Körperteile gleichzeitig erfasst und ausarbeitet.
Rein formal macht der Künstler folgendes: Er formt aus Eisenstreben Trägerwerke, die – dem menschlichen Skelett nachempfunden – den Körpern inneren Halt geben. Weitere Werkmittel sind Holz, Gipsplatten und Hanf. Um bzw. auf dieses Moniereisenwerk werden mit Gips Körperteile geformt. Dort, wo der Gips nicht zum Zuge kommt, wann bzw. wo immer sich also der Künstler entscheidet, zwei- statt dreidimensional zu arbeiten, werden Holz- oder Gipsplatten eingesetzt. Die 3,60 Meter hohe Skulptur Monumental Figure beispielsweise, die in unserer Ausstellung ihren ersten Auftritt hat, ist von den Füßen bis zur Hüfte dreidimensional realistisch aus Gips geformt. Der Oberkörper wiederum besteht aus einer Gipsplatte, aus der schablonenartig Schultern, Bauch und in die Hüften gestemmte Arme herausgeschnitten sind. Skizzenartig sind Muskeln auf den Oberkörper gedruckt. Hinter der den Oberkörper darstellenden Platte wird das Bewehrungseisen sichtbar, welches Beine und Kopf miteinander verbindet und stützt. Der Kopf wiederum ist aus Gips.
Houseago spielt also mit der Welt der Zeichen, der Repräsentation - und das auf verschiedenen Ebenen. Teile der Werke sind fast realistisch abbildend gearbeitet. Andere deuten Körperteile nur an, verweisen zeichenhaft auf das, was der Figur fehlt, um eine vollständig dreidimensional mimetisch den menschlichen Körper darstellende Skulptur zu sein. So changieren die Skulpturen oft zwischen diesen verschiedenen Ebenen der Repräsentation.
Skulpturenensembles auf klassischen oder barocken Bauten haben oft eine Schauseite und eine für den Betrachter nicht sichtbare Seite. Von unten hat der Betrachter den Eindruck, es mit vollfigurigen Skulpturen zu tun zu haben. Hat man jedoch die Möglichkeit, solche Werke von nahem zu betrachten, so erkennt man ihren Fassadencharakter. Sie sind nur nach vorne gearbeitet, von innen hohl und darüber hinaus von Eisenträgern gestützt. Auch hier ist man, mit der Rückseite konfrontiert, über die Fragilität und das Fragmentarische erstaunt. Houseago verbindet Schau- und Rückseite in einem und macht sich den verwirrenden Effekt dieses Changier-Spieles zu Nutzen.
There is a crack in everything – That’s how the light gets in ist die erste Einzelpräsentation von Thomas Houseago bei Contemporary Fine Arts.
Thomas Houseago lebt und arbeitet in Los Angeles.

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