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Contemporary Fine Arts


Grolmanstraße 32/33
10623 Berlin
Tel.: 030 8877 7167
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-18.00 Uhr
Sa 11.00-17.00 Uhr

vertretene Künstler

Michael Kunze
Ralf Ziervogel

Ralf Ziervogel

03.01.2012 - 04.02.2012

Bekannt geworden ist Ralf Ziervogel, der an der Universität der Künste in Berlin bei Lothar Baumgarten studiert hat, mit seinen feingliedrigen, komplexen Tintezeichnungen, die vorwiegend menschliche Körper zeigen und in monochromen, ornamentalen Geflechten akribisch über mehrere Papierbahnen hinweg wachsen. Ralf Ziervogels neue „Deklinationen am Körper“ zeichnen sich in dieser Ausstellung durch den Wechsel von handflächengroßen zu lebensgroßen Körpern aus. Eingestellt auf den Raum und das Konzept der Galerie transferiert der Künstler seine zierlichen, komplexen Zeichnungen auf großformatige Papierbahnen von bis zu fünf Metern. Vorzugsweise männliche menschliche Körper befinden sich in extremen physischen Situationen, aus denen sie sich nicht lösen können. Sie sind gefesselt, ineinander verschränkt und verknotet. Doch Ralf Ziervogels Arbeiten sind und zeigen mehr als nur kranke Gewaltfantasien. Wie Dominikus Müller in „Every Adidas Got Its Story“ bemerkt, ist es das Thema von „Koppelung und Entkoppelung, von Verkettung und Lösung“ sowie die Frage nach der Dehnbarkeit von Dingen wie auch der Realität, die den Künstler vorwiegend interessieren.
Ralf Ziervogel zeichnet seine Figuren im Aktionsradius seiner Hand und entwickelt die weitläufigen Szenarien in klassischer Tintentechnik erst nach und nach ohne Vorzeichnung. So wird in haarfein gezeichneten Ketten ein Körper an den nächsten geknüpft, Gliedmaßen aneinandergebunden und zerstört, so dass die verbogenen Figuren und Szenerien nach und nach weiterwachsen. Bei größerer Entfernung werden die kleinteiligen und amorphen Abgründigkeiten zu ornamentalen Mustern, in denen es keinen Anfang und kein Ende zu geben scheint. Das große Format, das Ziervogel in dieser Ausstellung bedient, begünstigt dies durch die distanzierte Perspektive, die der Betrachter durch die Höhe bzw. Länge der einzelnen Papierbahnen im Raum einnehmen muss. Man befindet sich in der Petrischale der Zeichnung, anstatt nur davor. Die Möglichkeiten des zeichnerischen Mediums werden in den Großformaten hier ebenso erprobt wie das Wechselspiel mit Fern- und Nahblick.

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Michael Kunze
Ralf Ziervogel

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