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Stadtmuseum "Haus zum Stockfisch"


Johannesstr. 169
99084 Erfurt
Tel.: 0361 655 56 51
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr
Das Haus zum Stockfisch liegt außerhalb des Altstadtkerns, aber innerhalb der Stadtbefestigung. Man vermutet, dass aus fortifikatorischen Gründen bis zum Bau des äußeren Befestigungsringes im 15. Jahrhundert eine Bebauung auf der Ostseite der Johannesstraße nicht zugelassen wurde.
Vor dem heutigen traufständigen Haus existierte ein gotischer giebelständiger Vorgängerbau. Diesen muss man sich neben anderen gleich aussehenden schmucklosen, mit steil aufragenden Dächern versehenen Häusern vorstellen. Bereits damals tauchte der Name "Zum kleinen und großen Stockfisch" auf. Stockfische waren im Mittelalter und in der Neuzeit ein beliebtes Fernhandelsgut - getrocknete Meeresfische.
Der Waidhändler und Biereige Paul Ziegler lies 1607 auf einem mittelalterlichen Keller ein attraktives Wohn- und Geschäftshaus, dem Zeitgeschmack der Spätrenaissance entsprechend, bauen.
Die Realisierung des Bauvorhabens zog sich etwa ein halbes Jahrhundert hin. Ursachen dafür werden im frühen Tod des Bauherren, dem Konjunkturrückgang des Waidhandels im 17. Jahrhundert und in den Schäden des 30jährigen Krieges liegen.
Der gestalterische Aufwand beim Umbau läßt das Haus zum Stockfisch zu einem bedeutenden Baudenkmal der Spätrenaissance in Erfurt werden.
Die gesamte Erdgeschosszone ist mit einer Art Schachbrettmuster aus hervorspringenden und zurückstehenden Steinquadern gestaltet, zum einen zugespitzt, zum anderen mit Beschlagwerk ornamentiert. Der zweigeschossige Erker mit Ziergiebel und das Portal sind prächtig geschmückt.

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