Foto: Spielzeugmuseum Nürnberg
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Spielzeugmuseum Nürnberg

Foto: Spielzeugmuseum Nürnberg
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Karlstr. 13-15
90403 Nürnberg
Tel.: 0911 231 3164
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-Fr 10.00-17.00 Uhr
Sa, So 10.00-18.00 Uhr
whr. Christkindlemarktes auch:
Mo 10.00-17.00 Uhr
whr. Spielwarenmesse:
tgl. 10.00-20.00 Uhr

Schaustück des Monats Oktober 2012 Kruse gegen Bing - Künstlerpuppe und Industriekopie

01.10.2012 - 31.10.2012

Auch im Jahr 2012 setzen wir unsere beliebte Sonderreihe "Schaustück des Monats" fort, in der wir Ihnen herausragende Exponate aus dem Besitz der Stadt Nürnberg vorstellen. Der Oktober 2012 ist einem seit der Industrialisierung besonders spannenden Spezialthema gewidmet: der Streitfrage zwischen einem handwerklich gefertigten und einem industriellen Produkt. Anschaulich wird dies anhand einer Künstlerpuppe von Käthe Kruse und einer in Nürnberg hergestellten Industriekopie im Spielzeugmuseum.
Vor dem Hintergrund einer großen Unzufriedenheit mit den industriell gefertigten "Modepuppenmodellen" entstand 1905 auf Anregung des bekannten Berliner Bildhauers Max Kruse, Lebenspartner von Katharina Simon (ab 1909 verheiratete Kruse), die erste selbst gefertigte Babypuppe für die gemeinsame Tochter Maria. Katharina ("Käthe") Kruse hatte genaue Vorstellungen, wie diese Puppe beschaffen sein sollte: Warm, weich, knuffig, ein Stoffpuppenbaby zum Liebhaben musste es sein.
Die zunächst aus Stoff, Sand und einem Kartoffelkopf gefertigte "Kruse-Puppe" wurde stetig weiterentwickelt und fand ab 1910 große überregionale, ja internationale Anerkennung: 1913 erlangten Käthe Kruses handgefertigte Puppen auf der Weltausstellung in Gent einen Grand Prix.
Käthe Kruses neuer, binnen kurzer Zeit hochgeschätzter Puppentypus rief rasch freche Trittbrettfahrer auf den Plan. Die Unternehmerin wehrte sich entschieden dagegen und trat im wohl bedeutendsten Urheberrechtsprozess der Spielwarengeschichte des 20. Jahrhunderts der scheinbar übermächtigen Konkurrenz entgegen. Zwei Kopisten ärgerten sie besonders: das "Kunstpuppenatelier Günther Heine" aus Bad Kösen und die "Bing Künstlerpuppen- und Stoffspielwaren Gesellschaft", eine Tochter des Nürnberger Spielwarenkonzerns Bing, die ab 1922 ebenfalls sogenannte Künstlerpuppen im Sortiment führte. Diese billigen Massenfabrikate wurden in der Firmenwerbung dreist als "Imitation der Käthe Kruse-Puppen" angepriesen...

Schaustück des Monats Oktober 2012 Kruse gegen Bing - Künstlerpuppe und Industriekopie

01.10.2012 - 31.10.2012

Auch im Jahr 2012 setzen wir unsere beliebte Sonderreihe "Schaustück des Monats" fort, in der wir Ihnen herausragende Exponate aus dem Besitz der Stadt Nürnberg vorstellen. Der Oktober 2012 ist einem seit der Industrialisierung besonders spannenden Spezialthema gewidmet: der Streitfrage zwischen einem handwerklich gefertigten und einem industriellen Produkt. Anschaulich wird dies anhand einer Künstlerpuppe von Käthe Kruse und einer in Nürnberg hergestellten Industriekopie im Spielzeugmuseum.
Vor dem Hintergrund einer großen Unzufriedenheit mit den industriell gefertigten "Modepuppenmodellen" entstand 1905 auf Anregung des bekannten Berliner Bildhauers Max Kruse, Lebenspartner von Katharina Simon (ab 1909 verheiratete Kruse), die erste selbst gefertigte Babypuppe für die gemeinsame Tochter Maria. Katharina ("Käthe") Kruse hatte genaue Vorstellungen, wie diese Puppe beschaffen sein sollte: Warm, weich, knuffig, ein Stoffpuppenbaby zum Liebhaben musste es sein.
Die zunächst aus Stoff, Sand und einem Kartoffelkopf gefertigte "Kruse-Puppe" wurde stetig weiterentwickelt und fand ab 1910 große überregionale, ja internationale Anerkennung: 1913 erlangten Käthe Kruses handgefertigte Puppen auf der Weltausstellung in Gent einen Grand Prix.
Käthe Kruses neuer, binnen kurzer Zeit hochgeschätzter Puppentypus rief rasch freche Trittbrettfahrer auf den Plan. Die Unternehmerin wehrte sich entschieden dagegen und trat im wohl bedeutendsten Urheberrechtsprozess der Spielwarengeschichte des 20. Jahrhunderts der scheinbar übermächtigen Konkurrenz entgegen. Zwei Kopisten ärgerten sie besonders: das "Kunstpuppenatelier Günther Heine" aus Bad Kösen und die "Bing Künstlerpuppen- und Stoffspielwaren Gesellschaft", eine Tochter des Nürnberger Spielwarenkonzerns Bing, die ab 1922 ebenfalls sogenannte Künstlerpuppen im Sortiment führte. Diese billigen Massenfabrikate wurden in der Firmenwerbung dreist als "Imitation der Käthe Kruse-Puppen" angepriesen...

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