Neandertaler und moderner Menschen. Foto: LWL/Brentführer
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LWL-Museum für Archäologie - Westfälisches Landesmuseum

Außenansicht des LWL-Museums für Archäologie. Foto: LWL/Kalus
Außenansicht des LWL-Museums für Archäologie. Foto: LWL/Kalus
Neandertaler und moderner Menschen. Foto: LWL/Brentführer
Neandertaler und moderner Menschen. Foto: LWL/Brentführer

Europaplatz 1
44623 Herne
Tel.: 02323 94 628 0
Homepage

Öffnungszeiten:

Di, Mi, Fr 9.00-17.00 Uhr
Do 9.00-19.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

REVOLUTION jungSTEINZEIT

24.05.2017 - 22.10.2017

Die Archäologische Landesausstellung stellt eine der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte vor und erklärt die Anwendung modernster Methoden in der Archäologie. Schirmherrin ist die Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft. Nach der Premiere im LVR-LandesMuseum Bonn wird die Ausstellung im Lippischen Landesmuseum Detmold und im LWL-Museum für Archäologie in Herne zu sehen sein.

Neolithische REVOLUTION
2,5 Millionen Jahre lebte der Mensch als Jäger und Sammler. Abhängig von den Jahreszeiten und den Wanderungen seiner Jagdbeute bewegte er sich durch verschiedene Landschaften und passte sich unterschiedlichsten Klimabedingungen an. Vor 12.000 Jahren, mit dem Ende der letzten Eiszeit, vollzog sich jedoch ein fundamentaler Wandel: Der Mensch wurde sesshaft, errichtete Siedlungen mit festen Gebäuden, begann Getreide anzubauen und Vieh zu züchten. Diese jungsteinzeitliche Revolution ist für die Menschheitsgeschichte noch bedeutender als die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts. Sie steht am Anfang der modernen Zivilisation in Europa und ist zugleich Ausgangspunkt für viele Errungenschaften aber auch Probleme unserer Gegenwart.

Erste Nachweise für die jungsteinzeitliche Revolution finden sich im „fruchtbaren Halbmond", in Nordsyrien und der Südtürkei. Was aber passierte dort im Vorderen Orient vor 12.000 Jahren? Wie kam die bäuerliche Lebensweise vor knapp 8.000 Jahren nach Mitteleuropa? Was geschah mit den Jägern und Sammlern? Wie lebten die ersten Ackerbauern und Viehzüchter in Nordrhein-Westfalen? Dies sind nur einige der zentralen Fragen, die anhand von archäologischen Funden aus einer der bedeutendsten Kulturlandschaften Europas beantwortet werden.

Die Welt im Umbruch
In diese Epoche, in der „Ötzi" lebte und Stonehenge gebaut wurde, fallen herausragende, richtungsweisende kulturelle und technologische Innovationen: Die Erfindung des Rades, der Bergbau und europaweite Tauschnetzwerke. Die ersten Ackerbauern und Viehzüchter waren auch Pioniere der Metallverarbeitung, des Töpferhandwerks und der Zimmermannstechnik. Sie bauten monumentale Gräber, Häuser von bis zu 60 m Länge und mächtige Umfassungsanlagen. Dabei rodeten sie den Wald und verursachten eine massive Veränderung der Umwelt.

Neueste Forschungsergebnisse
Die Ausstellung stellt nicht nur eine der faszinierendsten Epochen der Menschheitsgeschichte vor, sondern erläutert auch die Anwendung modernster Methoden in der Archäologie. Sie zeigt ein völlig neues, lebendiges und fesselndes Bild von der Jungsteinzeit und liefert zahlreiche, überraschende Bezüge in unsere heutige Welt. Neueste Forschungsergebnisse der letzten Jahre ermöglichen erstmals detaillierte Einblicke in die Lebensschicksale einzelner Personen der Jungsteinzeit in NRW. Moderne Untersuchungsmethoden geben Auskunft über die Herkunft, die Ernährung, Krankheiten und das genaue Alter und erlauben es sogar konkrete Gesichter zu rekonstruieren. Einzigartige Funde liefern ungeahnte Einblicke in das Leben vor Tausenden von Jahren. Abwechslungsreiche Mitmachbereiche und aufwändige Medienstationen machen die Ausstellung zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für Jung und Alt.

Im paläontologischen Teil der Ausstellung wird der Besucher von einer fünf Meter langen Rekonstruktion eines 125 Millionen Jahre alten Flugsauriers begrüßt. Herausragend sind 500 kg schwere Nachweise für den ältesten Wald der Welt. Der Wald aus der Gegend von Lindlar wurde in einem großen, am Computer entworfenen Bild detailgetreu rekonstruiert. Außerdem werden Nachweise von Raubsauriern gezeigt.
Es handelt sich um weltweit einzigartige Zahnfunde, anhand derer sogar eine neue Art bestimmt werden konnte. Hervorragend erhaltene Blätter von Pflanzenarten aus den letzten 30 Millionen Jahren werden vorgestellt. Manche der Arten sind heute ausgestorben, andere konnte bis heute überleben und sind ihren Jahrmillionen alten Vorfahren immer noch sehr ähnlich.

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