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Galerie Deschler


Auguststr. 61
10117 Berlin
Tel.: 030 283 32 88
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Öffnungszeiten:

Di-Fr 11.00-18.00 Uhr
Sa 12.00-18.00 Uhr
u.n.V.

vertretene Künstler

Stefan Roloff

Stefan Roloff: Layers (Videoarbeiten von 1983-2008)

23.01.2009 - 21.02.2009
Die Galerie Deschler präsentiert mit Stefan Roloffs Ausstellung Layers einen der frühesten Pioniere digitaler Videokunst. Der in Berlin geborene und aufgewachsene Maler und Filmemacher ist seit 25 Jahren in New York und Berlin ansässig und tätig. In diesem Zeitraum hat sich unser Kunstverständnis durch die digitale Technik radikal verändert. Die Ausstellung Layers zeigt, wie Roloff diesen Prozess maßgeblich beeinflusst hat und bis heute aktiv mitgestaltet. Bereits 1983 entwickelt Roloff im New York Institute of Technology sein erstes digitales Kunstwerk im Videoformat: Fireball. Es ist der Moment, in dem das Pentagon der Öffentlichkeit erstmalig die Möglichkeit digitaler Bildbearbeitung zur Verfügung stellt. Roloff erkennt das Potential der neuen Technik. Indem er in das Auge eines Motorradfahrers auf einem von ihm gemalten Bild zoomt, fährt er durch die Schichten des Gemäldes und schafft eine neue elektronische Landschaft - das Panorama einer Stadt. 1984 kombiniert Roloff im Video Face abermals seine Malerei mit der neuen Technik, indem er 900 nacheinander gemalte Tempera-Schichten auf einer Leinwand einzeln abfilmt und die Bilder anschließend zu einer Sequenz zusammensetzt. Das so animierte Gesicht revolutioniert den Stil von MTV. 1987 stellt Roloff mit Zaar sein zweites "Moving Painting" her. Peter Gabriel, Produzent von Face, verwendet es für sein Album Passion, die Filmmusik für Martin Scorseses Film The Last Temptation of Christ. Die Videos werden 1989 im Centre Pompidou, Paris, im Walker Arts Center, Minneapolis, und in anderen Museen gezeigt. Seit 1995 arbeitet Roloff auch vor dem historischen Hintergrund seiner Heimatstadt Berlin. In seinem Video Prinz Albrecht Straße 8 (2004) morpht er Gestapo-Häftlingsfotos ineinander und lässt in den Zwischenstadien fotorealistische Gesichter imaginärer Häftlinge entstehen. Das Video wird in einem einer Fotokabine nachempfundenen Raum gezeigt, dessen Enge die beklemmende Wirkung verstärkt. Auch in seinem neuesten Video Holland von 2008 gelingt Roloff erneut, was man als den roten Faden seines Werkes ansehen könnte: hinter der äußerlich wahrnehmbaren Realität eine darunter liegende, verborgene Welt aufzuzeigen.

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