Oper Frankfurt, Foto: Rui Camilo
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Oper Frankfurt - Städtische Bühnen

Oper Frankfurt, Foto: Wolfgang Runkel
Oper Frankfurt, Foto: Wolfgang Runkel

Willy-Brandt-Platz
60311 Frankfurt/Main
Tel.: 069 13 40 400
Homepage

Spielplan

Kurzbeschreibung

Um 1700 gastiert zum ersten Mal eine französische Operntruppe in Frankfurt. Später finden immer wieder Gastspiele statt. Die Aufführungen fanden in provisorisch hergerichteten Räumen statt, u. a. in Speisesälen großer Gasthöfe oder auf eigens für die Gastspiele aufgestellten Holzbühnen, meist auf dem Roßmarkt. 1782 bis 1880 ist das Comoedienhaus mit ca. 1.000 Plätzen am heutigen Rathenauplatz das erste Frankfurter Opernhaus. Im Comoedienhaus finden Theater- und Opernaufführungen statt. 1785 brennt es im Comoedienhaus. 1792 erhält das nunmehr als Frankfurter Nationaltheater bezeichnete Haus ein eigenes Orchester. 1853 wird mit Tannhäuser die erste Aufführung einer Oper von Richard Wagner in Frankfurt gegeben. 1878 bricht während einer Theateraufführung ein Brand aus. 1880 wird das neue von Richard Lucae erbaute Opernhaus (heute die „Alte Oper“ am Opernplatz) von Kaiser Wilhelm I. mit Mozarts Don Giovanni eröffnet. 1902 wird am Theaterplatz, dem heutigen Willy-Brandt-Platz, ein neues Schauspielhaus eröffnet. 1924 bis 1929 etabliert sich ein neues, inszenierungsorientiertes Musiktheater. Ab 1933 - während des nationalsozialistischen Regimes werden ihrer jüdischen Herkunft wegen der seinerzeitige Intendant Josef Thurnau sowie zahlreiche Hauptmitarbeiter von Oper und Schauspiel suspendiert. Viele der entlassenen Künstler wurden später deportiert und ermordet. Während des Dritten Reiches sind die Spielpläne ohne Risiko, um jeglichen Konflikt zu vermeiden.
1944 werden Oper und Schauspiel durch Bomben zerstört. Die Oper spielt danach in Dependancen in Kurtheatern und Volksbildungsheimen des Umlandes. Im September 1944 werden die Frankfurter Bühnen, ebenso wie alle anderen Theater in Deutschland, geschlossen.
Nach Kriegsende spielt die Oper im Börsensaal. Der Wiederaufbau des schwer beschädigten Opernhauses am Opernplatz scheitert an den hohen Kosten. 1948 wird der Patronatsverein gegründet, um den Wiederaufbau des Theaters am Theaterplatz, dem heutigen Willy-Brandt-Platz, mit Spendenaktionen voranzutreiben. 1951 werden die Städtischen Bühnen Frankfurt, ausgestattet mit für seinerzeitige Verhältnisse modernster Bühnentechnik, wieder eröffnet.
1958 beschließt die Stadtverordnetenversammlung den Bau der heutigen Theaterdoppelanlage am Theaterplatz, dem heutigen Willy-Brandt-Platz. 1963 wird die neue Anlage mit großer Schauspiel- und Opernbühne und der heute noch erhaltenen Glasfront eingeweiht.
1987 wird die Opernbühne durch Brandstiftung zerstört. Während des mehr als drei Jahre dauernden Wiederaufbaus spielt die Oper auf der Schauspielbühne. Das Schauspiel weicht in das Bockenheimer Depot aus, eine Spielstätte, die sich seitdem als fester Bestandteil des Frankfurter Kulturlebens etabliert hat. 1991 wird die Oper feierlich wiedereröffnet.
2006 verlegen Schwertransporter sämtliche Gewerke aus den Werkstätten der Oper und des Schauspiels nach Praunheim. Danach werden die bisherigen Werkstätten, die den Anforderungen an die Arbeitssicherheit nicht mehr entsprachen, mit einer Grundfläche von 3.500 qm im Theatergebäude am Willy-Brandt-Platz abgerissen. Zur Zeit läuft der Neubau der Werkstätten für Oper und Schauspiel auf Hochtouren im Rahmen einer Großbaustelle im Bereich Hofstraße/Neue Mainzer Straße. Die Inbetriebnahme der neuen Werkstätten soll im Jahr 2010 erfolgen.

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